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Mexiko ist sehr katholisch geprägt. So sind etwa 87% der Mexikaner und Mexikanerinnen (das macht knapp 90 Millionen Menschen) Katholiken und repräsentieren damit die größte Religion in Mexiko. Ostern und die dazugehörige Heilige Woche – Semana Santa und Pascua genannt – stellen neben Weihnachten das für die Mexikaner wichtigste Fest des Jahres dar.
Inhaltsverzeichnis:
Ostern in Mexiko – zwischen Religion und Süßigkeiten
Die Feiertage und Feierlichkeiten im ganzen Land
Kulinarische Besonderheiten – Ostern in Mexiko
Ostereier und Osterhasen sucht man in Mexiko vergebens. Das Feiern kommt aber nicht zu kurz, denn knapp zwei Wochen lang feiern die Mexikaner (außerhalb der Corona-Pandemie) Ostern mit Musik, Tanz und riesigen Passionsspielen. Die Kinder freuen sich über Süßigkeiten, die aus riesigen Piñatas kommen.
Die Osterwoche ist in Mexiko die Hauptferienzeit des Jahres. Die Schulen sind in dieser Zeit geschlossen und viele Geschäfte schließen ebenfalls. Viele mexikanische Familien nutzen die Feiertage um Semana Santa und Pascua, um Familie und Bekannte zu besuchen – oder um einige Tage Urlaub am Strand zu machen.
Wörtlich übersetzt bedeutet Semana Santa „Heilige Woche“. Es ist die Karwoche von Palmsonntag bis am folgenden Samstag.
Die Heilige Woche wird vielerorts mit großem Aufwand begangen. Sie ist eine der zentralen Festlichkeiten des Kirchenjahres in Mexiko und gilt insbesondere in den katholisch geprägten Ländern des spanischsprachigen Raums als Manifestation einer tief empfundenen und im Brauchtum verwurzelten Volksfrömmigkeit.
Der Begriff Pascua umfasst die Woche von Ostersonntag bis zum folgenden Samstag.
Ostern in Mexiko kombiniert die Semana Santa und Pascua – und während dieser Feiertage scheint ganz Mexiko unterwegs zu sein. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind regelmäßig hoffnungslos überfüllt. Während dieser zwei Wochen finden in ganz Mexiko bunte Prozessionen, Umzüge, Gottesdienste, Passionsspiele und Tänze mit jeder Menge Musik und sonstigen Veranstaltungen statt – eine wahrhaftige „Fiesta Mexikana“.
Am Gründonnerstag ist es in Mexiko üblich, sieben Kirchen zu besuchen. Am Karfreitag finden vielerorts wie in Aguascalientes, Taxco, Tecomitl, Tecoxpa, Guanajuato und San Luis Potosí Passionsspiele statt. Die Leidensgeschichte Christi, seine Gefangennahme, seine Verurteilung, der Passionsweg, der Tod am Kreuz und schließlich die Auferstehung werden in vielen Aufführungen dargestellt. Dabei kommt es nicht selten zu echten rituellen Geißelungen. Im Stadtteil Iztapalapa von Mexiko-City kommt es am Karfreitag zur größten Osterprozession Mexikos. Auf dem Höhepunkt der Zeremonie wird auf dem Sternenhügel „Cerro de la Estrella“ die Kreuzigungsszene nachgestellt. Es heißt, die Veranstaltung auf dem „Cerro de Estrella“ zählt bis zu zwei Millionen Besucher und wurde erstmals 1843 aufgeführt.
Rund um Semana Santa und Pascua hat Mexiko einige Feiertage zu bieten. Es folgen eine Übersicht und Erklärungen zu den einzelnen Feiertagen.
Aschermittwoch ist der Beginn einer 40-tägigen Fastenzeit. So wie auch Jesus 40 Tage lang in der israelischen Wüste fastete und betete.
Die Fastenzeit endet und es beginnt nun die Karwoche Semana Santa, die Heilige Woche, in der dem Leiden, Sterben und der Auferstehung Christi gedacht wird. Seinerzeit zog Jesus Christus mit einer feiernden Menschenmenge am Palmsonntag in die Stadt Jerusalem ein. In Erinnerung daran, lassen die Gläubigen in Mexiko Palmwedel oder -zweige segnen. Denn Palmen galten in früheren Zeiten als Zeichen des Friedens und der Würde. Vielerorts finden nun Prozessionen und Gottesdienste statt. Später werden dann die geweihten Gegenstände zum Schutz des Hauses an den Eingangstüren oder an Kruzifixen angebracht.
Die Karwoche ist nicht nur die Woche vor Ostern sondern auch die letzte Woche der Fastenzeit. Während der Semana Santa werden die Straßen in Mexiko mit bunten Girlanden geschmückt und im ganzen Land finden bunte Prozessionen statt, die den Leidensweg Christi darstellen.
Am Gründonnerstag gedenkt man dem letzten Abendmahl von Jesus mit seinen Jüngern, den 12 Aposteln, vor der Verhaftung. Es wird besagt, dass Jesus als Zeichen der Nächstenliebe den Jüngern die Füße wusch. Anschließend betete er im Garten Gethsemane zu Gott, um das drohende Schicksal von ihm abzuwenden. Doch Judas hatte ihn verraten und er wurde von römischen Soldaten abgeführt. Jesus wurde in sieben Häusern vorgeführt, unter anderem beim römischen Statthalter Pontius Pilatus.
Aus diesem Grund ist es am Gründonnerstag in Mexiko üblich, sieben verschiedene Kirchen zu besuchen und dort zu beten. Zum Zeichen der Trauer werden die Altäre in den Kirchen mit dunklen bzw. violetten Tüchern verhängt und auch die meisten Heiligenbilder und Jesusstatuen bleiben verdeckt. Außerdem bleiben von Gründonnerstag bis Ostersonntag die Kirchenglocken still. Während der Gottesdienste am Gründonnerstag finden in einigen Gotteshäusern Fußwaschungen durch den Priester statt. Dieser wäscht zwölf aus der Gemeinde ausgewählten Männern die Füße – so wie Jesus es mit seinen Aposteln getan hat. Dieses Ritual stellt eine Geste der Liebe und Demut dar.
Der Karfreitag ist der Gedenktag für die Kreuzigung und den Tod von Jesu Christi. Jesus selbst musste das Kreuz, an dem er sterben sollte, zu einem Hügel tragen. An der Hinrichtungsstätte wurde er von Soldaten gekreuzigt und verstarb Stunden später.
Die „Via Crucis“ stellt am Karfreitag den Leidensweg Christi zur Kreuzigungsstätte nach. Prozession und Darstellung der Kreuzigung erinnern die Mexikaner an dieses tragische Ereignis. Um 15 Uhr, der überlieferten Todesstunde Jesu Christi, finden in den katholischen Kirchen in Mexiko meist Gottesdienste statt. Nachts findet eine Schweigeprozession statt. Dabei werden Bilder von Jesus getragen.
In Mexiko gibt es am Karsamstag eine ganz spezielle Tradition: Die Verbrennung der Judaspuppen. Denn Judas war es, der damals Jesus verraten und die römischen Soldaten zu ihm geführt hatte. So entstand der Osterbrauch der rituellen Verbrennung von Judaspuppen aus Pappmaschee, welche über den Plätzen und Straßen aufgehängt werden und dann verbrannt bzw. mit Feuerwerkskörpern gesprengt werden.
Am Ostersonntag wird Jesus Auferstehung gefeiert. Dieser Tag ist der Höhepunkt der Feierlichkeiten und auch der höchste katholische Feiertag (richtig gelesen: Es ist nicht etwa Weihnachten, wie oft fälschlicherweise angenommen wird.). An diesem Tag werden alle Tücher von den Altären wieder abgenommen und auch die Kirchenglocken klingen wieder, um die Auferstehung Christi zu feiern. Nach der Sonntagsmesse versammeln sich viele Menschen auf den Plazas bei Musik, Tanz und Essen – ein großes Fest für die ganze Familie.
Die Woche nach der Heiligen Woche heißt Semana de Pascua. Die Schulen in Mexiko haben auch in dieser Woche Ferien und so ist diese Zeit für die Mexikaner eine willkommene Frühlingspause. Ostern ist in der Regel die trockenste Zeit des Jahres und so ziehen die Strände diejenigen an, die den heißen Straßen der Städte entkommen möchten.
In den Bäckereien und am Straßenrand findet man zur Osterzeit traditionelle Speisen wie Capirotada. Es ist eine Art süßer Brotauflauf oder Brotpudding mit Zimt, Rosinen und Käse. Und wie nicht anders zu erwarten, hat Capirotada bzw. haben die Zutaten auch eine religiöse Bedeutung: Das Brot steht für den Leib Christi, die Rosinen stehen für die Nägel, mit denen Jesus an das Kreuz genagelt wurde und die Zimtstangen stehen für das Holz, aus dem das Kreuz gemacht war.
Wir wünschen euch frohe Ostern!
Quellen:
https://www.evaneos.de/mexiko/reisen/tipps/6545-religion-in-mexiko/
Religion und Brauchtum, Feiertage und Veranstaltungen in Mexiko
https://de.wikipedia.org/wiki/Semana_Santa
http://www.das-osterportal.de/mexiko.html
https://www.marcopolo.de/reise-news/detail/mexiko-osterbraeuche-zwischen-passion-und-suessigkeiten.html
https://www.dw.com/de/die-200000-corona-toten-von-mexiko/a-57021477
https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/mexiko-node/mexikosicherheit/213648